Heute ist der 19. März, der Tag von San Jose, des heiligen Josefs, des Ziehvaters von Jesus. Er gilt als Schutzpatron der Zimmerleute. Auf diesem Hintergrund stützt sich der Ursprung der Fallas. Früher, als es noch kein elektrisches Licht gab, haben die Zimmerleute in ihren Werkstätten Öllampen an Holzgestellen angebracht, um während den Wintermonaten Licht zu haben. Im Frühling haben sie das Holz auf der Strasse verbrannt. Dieser Brauch entwickelte sich weiter und aus Holz und Lumpen wurden puppenähnliche Gestalten angefertigt. Die Verbrennung, an der die Anwohner der Strasse teilnahmen, wurde auf den 19. März gelegt.
Nochmals drängt sich in Valencia eine bunte Menschenmenge Richtung Rathausplatz. Falleros und Falleras in ihren traditionellen Trachten, Vereinsgruppen in beschrifteten Shirts, Familien mit Kleinkindern, Jugendliche mit Fahnen und Mengen von Touristen aller Nationalitäten möchten sich einen Platz für die Mascletà ergattern. Vom 1. bis 19. März gibt es täglich um 14 Uhr beim Rathaus ein Tagfeuerwerk, von den Valencianos Mascletà genannt. „Einfach den Mund offen lassen, damit der Lärm entweichen kann“, raten Einheimische. Das rhythmische und ohrenbetäubende Böllerkonzert beginnt. Ein paar Minuten dauert die Darbietung und endet mit ununterbrochenem Krachen. Der Platz ist in dunkle Rauchschwaden gehüllt. Die Menge bricht in tosenden Applaus und begeisterten Jubel aus. Mit ungewohnter Disziplin löst sich die Menschenansammlung wieder auf.
– Das war bevor das Coronavirus, nicht nur die spanische Hafenstadt, sondern die Welt in einen Ausnahmezustand versetzte.