Die Stadtmusik Rorschach präsentierte sich am Jahreskonzert zum 40-jährigen Jubiläum ihres Dirigenten Guido Schwalt in neuer Uniform. Durch das abwechslungsreiche Konzertprogramm führe der bekannte TV-Moderator Kurt Aeschbacher.
Der Vorhang fiel mit einem Überraschungseffekt zu Boden und dahinter zeigte sich im Scheinwerferlicht die Stadtmusik Rorschach. Die Musikantinnen und Musikanten haben sich für das diesjährige Jahreskonzert im Carmen Würth Saal in Rorschach nicht nur musikalisch, sondern auch optisch top in Form gebracht. Der Titel des Konzertprogramms „STAMURO in(Uni)form“ symbolisiert gleich zwei grosse Meilensteine in der Vereinsgeschichte. Das eine ist das 40-jährige Jubiläum ihres Dirigenten Guido Schwalt, der mit kompetenter Hand und kreativem Kopf für die musikalische Fitness sorgt. Das andere ist die neue Uniform, die nach zwei Jahren Vorarbeit an diesem Abend zum ersten Mal der Öffentlichkeit präsentiert wird. Wenn es um Outfit geht, um Stil und Extravaganzen, wer wäre wohl besser als Interviewpartner geeignet als der bekannte Fernsehmoderator Kurt Aeschbacher? Diesmal in einem samtschimmernden eleganten Abendanzug, mit weissem Smokinghemd und Schlips, präsentierte sich der für seinen extravaganten Styl bekannte Moderator auf der Rorschacher Bühne. Die Details sind es, die dem Kleidungsstück erst das Spezielle geben. Diese Akzente sind es auch, die der schlichten, zeitgemässen Uniform der Musikantinnen und Musikanten der Stadtmusik das gewisse Etwas geben: der rote Gürtel und die rote Krawatte der Herren sowie das rot/schwarze Halstuch der Damen. Nur die wenigsten im Saal dürften bemerkt haben, dass sich Kurt Aeschbacher auch an diesem Abend eine outfitmässige Extravaganz erlaubt hat: Er trägt mit gelben, grünen und orangen Karos gemusterte Socken.
Keiner zu jung um Musik zu machen
Ihrem neuen Outfit alle Ehre machte die STAMURO mit ihrem abwechslungsvollen Programm. Highlight, Hits, Solos und Überraschungen folgten Schlag auf Schlag. Besonders ins Herz des Publikums spielte sich Nevio Torres. Der neun Jährige begann vor zwei Jahren an der Musikschule Goldach-Tübach Marimbaphon zu lernen. Sein Talent viel den Lehren auf und so kam er in den Unterricht zur Inez Ellmann, die als Marimba-Solistin und Orchestermusikerin im In- und Ausland bekannt ist. Stehenden Applaus erntete der begabte Musikschüler mit seinem Solo im Stück „Amorada“ von Waldir Azevedo. Ebenso begeistert war Kurt Aeschbacher, der es nicht nehmen liess, mit dem jungen Talent ein paar Worte zu wechseln, bevor dieser dem Publikum eine Zugabe gewährte. Mit ihrer ausdrucksvollen Stimme bezauberte Sängerin Sarina Policastro die Zuschauer mit dem Song „Euphoria“ und im zweiten Teil des Konzerts mit „I know him so well“ aus dem Musical „Chess“. Guido Schwalt hat die beiden Stücke speziell für das Konzert arrangiert und damit sich selber auch einen Musikwunsch zu seinem Jubiläumskonzert erfüllt.
Gerade mal eine Frau sass in den Reihen der STAMURO als Guido Schwalt vor 40 Jahren Taktstock übernahm. Heute überwiegt das weibliche Geschlecht mit einem Anteil von 51 Prozent. Dass sie ihren männlichen Kollegen in nichts nachstehen, bewiesen Anita Sandmeier auf der Querflöte und Eveline Roettig auf der Klarinette in der Hungarian Fantasy von Jerome Naulais. Nie zu alt um Musik zu machen! Dafür ist Arthur Dietrich in perfektes Beispiel. Der 80-jährige Klarinettist interpretierte einen Solopart im Glenn Miller Sound zusammen mit Registerkollege Martin Scheifele mit überzeugender Leichtigkeit und Spielfreude. Der Weg vom Projekt zur fertigen Uniform bekam Publikum in musikalischer Form zu hören: „Mission impossible“, „Black or White“, „We go together“. Der Zugabeapplaus danach bestätigte, dass die STAMURO nicht nur optisch top, sondern auch musikalisch in gewohnter Bestform ist.