Flohmarktinfiszierte erobern die Hafenstadt

Der Rorschacher Flohmarkt ist weit über die Region hinaus bekannt und beliebt. Was vor 19 Jahren mit 20 Marktständen begann zieht heute Händler, Sammler, Feilscher und Schnäppchenjäger aus der ganzen Schweiz und dem nahen Ausland in die Hafenstadt. 

„Sammler und Händler sind meist total bescheuert. Man trifft sich überall, wo es einen Flohmarkt gibt“, sagt Miriam Gross aus Schwarzenbach. Die 44-jährige Hobbyhändlerin steht unter einem blauen Pavillon, zwischen einem riesigen Warenangebot, welches sich über zwei Standflächen erstreckt. Riesige Holzkruzifixe, alte Apothekerflaschen, antike Lampen, verschnörkelte Vasen, ausgemusterte Feuerwehrhelme und seltene Tierfelle sind sorgfältig auf grossen Tischen mit weissen Tücher aufgestellt. Am Boden stehen rustikale Holzstühle und Fensterrähmen, neben einer Blechbadewanne, einer Schachtel Micky Mouse Hefte und einem überdimensionalen Portrait in einem reichverzierten Goldrahmen. Wer die junge Frau wohl gewesen sein mag, die einst für die Nachwelt auf dem Bild verewigt wurde? Und auf welchem seltsamen Weg landete das Gemälde aus der Ahnengalerie schlussendlich auf dem Rorschacher Flohmarkt? Es braucht Zeit und Musse, sich bei all den antiken Stücke und Kuriositäten einen Überblick zu verschaffen. Seit zwölf Jahren ist Miriam Gross mit ihrem Mann auf Flohmärkten anzutreffen. Die Antiquitäten kämen aus Brockenhäuser oder Hausräumungen, erklärt die Händlerin, während sie einer Kundin ein Portemonnaie aus Ecuador für fünf Franken verkauft und einer anderen den Preis für einen Emailnachttopf nennt. „Wir leben auch privat so. Ich wüsste nicht, was ich in einem Warenhaus kaufen sollte? – Ausser Bett- und Unterwäsche oder einer Matratze“, sagt die Standbetreiberin, die es liebt, auch mal die Seite zu wechseln und als Schnäppchenjägerin durch einen Flohmarkt zu bummeln.

Verkaufen für einen guten Zweck

„Leben und leben lassen“, ist das Motto von Armin Wagner. Der gebürtige Deutsche wohnt im Tessin und hat sich um drei Uhr in der Früh mit seinem Lieferwagen auf den Weg gemacht, um rechtzeitig in Rorschach seinen Stand einzurichten. Spass am Flohmarkt und dabei Gutes tun, – die Hälfte des Verkaufserlöses gehe an eine wohltätige Organisation, – sei seine Motivation, diesen weiten Weg auf sich zu nehmen. Eher improvisiert auf Kisten, Campingtischen und einem Festbank, hat er sein kunterbuntes Warenangebot ausgelegt. Das meist kostet zwischen einem und fünf Franken. Sein wertvollstes Stück ist ein hochlehniger Holzstuhl mit einem geflochtenen Sitzteil. 75 Franken möchte er dafür. Das müsse er schon haben, der Stuhl sei aus seinem eigenen Besitz und einiges mehr wert. Sonst aber könne man mit ihm schon feilschen, sagt der Händler, bevor er sich einer potentiellen Kundin zuwendet.

Vom Flohmarkthändler zum Fan

„Ein wenig beisst es mich schon, dass ich nicht mehr dabei bin“, sagt der Tübacher Sammler und Bastler Carlo Bonetti. Zum ersten Mal schiebt er sich ganz privat den zahlreichen Ständen entlang durch die Menschenmenge. Vor 19 Jahren hat er mit seiner Lebenspartnerin Esther Boppart den Rorschacher Flohmarkt ins Leben gerufen. Die Idee dazu entstand in seiner Wirtschaft zum Schilte-Sechsi auf dem Lindenplatz. Ganz klein hätten sie angefangen, mit 20 Ständen auf dem Kabisplatz, erinnert sich der Gründer. Nachdem er vor vier Jahre die organisatorischen Fäden an seinem Nachfolger übergab, hatte er noch bis vor einem Jahr einen Stand mit nostalgischem Spielzeug. Es sei schon ein wenig ungewohnt, so ganz ohne…, doch er freue sich, dass sein Flohmarkt in guten Händen ist.

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